Microsoft plant, die Übernahme von Activision Blizzard im Wert von 68,7 Milliarden US-Dollar am 13. Oktober 2023 offiziell abzuschließen, wie von Quellen berichtet wird. Dieser bedeutende Schritt in der Tech-Welt hat jedoch noch einige regulatorische Hürden zu überwinden.
Die endgültige Genehmigung dieser Transaktion liegt in den Händen der britischen Regulierungsbehörde Competition and Markets Authority. Die Competitions and Market Authority hatte im April das Geschäft vorerst blockiert, da sie Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs auf dem aufstrebenden Cloud-Markt geäußert hatte. Diese Bedenken entstanden aufgrund von Microsofts geplanter Übernahme der lukrativen Franchises von Activision Blizzard.
Microsoft hat in der Vergangenheit energisch gegen die Entscheidung der Competitions and Market Authority protestiert und ein Berufungsverfahren beim Competition Appeal Tribunal eingeleitet. Doch die Dinge nahmen eine unerwartete Wendung, als Microsoft im Juli gemeinsam mit der Competitions and Market Authority zusätzliche Zugeständnisse im Bereich Cloud-Markt machte. Dies führte zu einer überarbeiteten Transaktion, bei der Microsoft sich bereit erklärte, die Cloud-Streaming-Rechte für Spiele von Activision Blizzard an einen Dritten, nämlich Ubisoft, zu verkaufen. Diese Bemühungen trugen schließlich Früchte, da die britische Regulierungsbehörde vor Kurzem ihre vorläufige Genehmigung für die überarbeitete Transaktion erteilte. Zum jetzigen Zeitpunkt haben auch externe Interessengruppen noch die Möglichkeit, ihre Meinungen zu diesem neuen Geschäft bis heute kundzutun und die endgültige Entscheidung der Competitions and Market Authority wird voraussichtlich in der kommenden Woche erwartet.
Selbst nach erfolgreichem Abschluss der Übernahme muss Microsoft immer noch mit Fragen und Anforderungen seitens der US Federal Trade Commission rechnen. Die Federal Trade Commission war die erste Behörde, die im Dezember 2022 gegen die Übernahme Klage erhob, wenn auch zuerst zögerlich. Ursprünglich war die erste Beweisanhörung vor einem Verwaltungsrichter für den 2. August angesetzt. Als jedoch absehbar war, dass Microsoft die Transaktion bald abschließen könnte, beantragte die Federal Trade Commission beim Bundesgericht eine einstweilige Verfügung, um dies zu verhindern. Richterin Jacqueline Scott Corley vom Northern District of California entschied jedoch zu Gunsten von Microsoft in weniger als einem Monat.
Die Federal Trade Commission hat gegen dieses Urteil Berufung beim Neunten Bundesberufungsgericht eingelegt und eine Entscheidung wird Anfang Dezember erwartet. In der Zwischenzeit hat die Federal Trade Commission auch ihr internes Gerichtsverfahren wieder aufgenommen, das nun einundzwanzig Tage nach dem Urteil des United States Court of Appeals for the Ninth Circuit wieder aufgenommen wird. Ob die Federal Trade Commission die Übernahme rückgängig machen kann, bleibt abzuwarten, aber es wäre ein langwieriger und mühsamer Prozess für die Aufsichtsbehörde.
Sollte Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard nach fast zwanzig Monaten seit der Ankündigung erfolgreich abschließen, wäre dies zweifellos die größte Fusion in der Geschichte des Technologiesektors. Dieses Geschäft hat das Potenzial, die Gaming- und Unterhaltungslandschaft grundlegend zu verändern und die Position von Microsoft in der Branche erheblich zu stärken.